Meine spirituelle Reise
Meiner Meinung nach ist es so wichtig, sich austauschen zu können: zu erkennen, wo es Parallelen gibt, zu verstehen, was geklappt hat und was nicht und gemeinsam zu erforschen, wie spirituell Sein zum höchsten Wohle aller gelebt werden kann.
Wenn ich auf mein Leben zurückblicke, dann hat mir genau dieser Austausch so sehr gefehlt. Zum Beispiel als ich als 6-jährige immer mehr das Gefühl hatte, ich passe nicht in diese Welt. „Das, was Erwachsene sagen und das, was ich wahrnehme, passt nicht überein.“ Damals wünschte ich mir, Gott würde den Irrtum erkennen und mich hier abholen, um mich zu meiner richtigen Familie zu bringen. Ich hatte nächtelang Alpträume, bis mir ein Engel erschien und mir versicherte, dass alles gut sei. Er blieb über viele, viele Jahre meine einzige Ansprechpartnerin (ich hatte beschlossen, dass der Engel weiblich ist 😉).
Viele Jahre später, nachdem ich schon Mutter von zwei pubertierenden Kindern war und bereits viele Jahre erfolgreich meine Heilpraxis geführt hatte, bekam ich die Diagnose Krebs. Gebärmutterhalskrebs. Ich war geschockt! Mein Weltbild brach zusammen: Ich hatte doch alles gelernt, was es braucht, um gesund zu sein. Ich hatte doch so viele Themen aufgearbeitet. Ich hatte meditieren gelernt, mich mit dem Göttlichen verbunden und ausgesöhnt. Und jetzt sollte ich Krebs haben. Das ging nicht. Ich weigerte mich die Diagnose zu akzeptieren und sagte meiner besorgten Ärztin, dass ich das mit meinen Methoden hinkriegen werde.
Ich meditierte verbissener, balancierte noch mehr Themen, manifestierte mir eine glänzende Gesundheit ... und brach dann nach der Nachuntersuchung vollends zusammen: Der Krebs war noch da und noch viel, viel schlimmer geworden. Meine Ärztin flehte mich an, mich operieren zu lassen. Ich konnte immer noch nicht ja sagen.
Ich schrieb meine „Löffel-Liste“ – nach dem sehr empfehlenswerten Film: „Das Beste kommt zum Schluss“. Ich schrieb alles auf, was ich vor meinem Tod noch machen wollte. In der Praxis konnte ich gerade nicht weiterarbeiten, ich glaubte ja nun selber nicht mehr an das, was ich tat. Nach der Verzweiflung kam die Traurigkeit und Wochen später kam Frieden. Unendlicher grenzenloser Frieden ... und meine Engelin war wieder da. Nun wusste ich, dass alles gut war.
Ich ließ mich operieren und ich erlebte wundervolle, wertschätzende Momente mit den Ärzten/Ärztinnen und dem Pflegepersonal. Um nur ein Beispiel zu nennen: Nach der OP, die sehr gut verlaufen war, war mein rechtes Handgelenk, wo die Narkoseflüssigkeit injiziert wurde, so dick und schmerzhaft geschwollen, dass es am nächsten Morgen aufgeschnitten werden sollte. Die Ärztin, die am Abend noch mal nach mir schaute, sagte: „Frau Fricke, sie sind doch Heilpraktikerin. Sie können doch solche Sachen besser heilen als die Schulmedizin. Machen sie alles, damit ich es morgen früh nicht aufschneiden muss.“
Diese Ärztin glaubte gerade mehr an mich als ich selbst. Das berührte mich so tief, dass ich minutenlang nur weinen konnte. Und dann begann ich mit meinem Körper zu kommunizieren auf eine neue, unbekannte Weise. So gegen zwei Uhr nachts schlief ich erschöpft ein. Am Morgen weckte mich die Ärztin mit den Worten auf: „Toll gemacht, das Wunder ist geschehen.“
Aus heutiger Sicht kann ich erkennen, dass es drei entscheidende Momente gegeben hatte, die meine Transformation möglich gemacht haben:
- Ich hatte tiefgreifend losgelassen, als ich meine Löffel-Liste geschrieben habe.
- Mein EGO-Schutzwall war zusammengebrochen; eine neue, wahrere, demütigere Version von mir konnte durchscheinen und Hilfe annehmen.
- Der Glaube an das Göttliche in mir und in allem war wieder zurück.
Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich gefühlt öfter zwei Schritte zurück und nur einen nach vorn gegangen bin; so viele Fallstricke und Irrwege gibt es... Doch heute stehe ich hier und bin an meinem Platz. Manchmal wackelt der Boden noch, doch dann erinnere ich mich daran, dass es sich frei sowieso besser schwebt. 😋